Auch außerhalb des Sports bietet die DJK immer wieder Aktivitäten für die Mitglieder und die Bevölkerung an. An diesem Sonntag organisierte die Frauenbeauftragte der DJK, Barbara Ruf-Troppmann, eine Altstadtführung. Für diese Führung konnte mit Bärbel Zankl ein absoluter Profi in Sachen Pressather Stadtgeschichte gewonnen werden. Entsprechend groß war die Resonanz, sodass nach 51 Voranmeldungen keine weiteren Teilnehmer mehr angenommen werden konnten.

Treffpunkt für die Altstadtführung war am Bräuhaus – ehemals Bäckerei Spitzer – welches zum ersten Mal 1515 urkundlich erwähnt ist. Aber auch in sehr vielen weiteren Häusern wurde früher gebraut. In einem historischen Stadtplan waren alle Häuser markiert, die Bier im Sinne einer Zoigl-Wirtschaft ausschenkten, eine beachtliche Anzahl. Zu Beginn der Führung wurde auch von den „halben Häusern“ aus der damaligen Zeit berichtet. Diese Tatsache war dem geschuldet, dass nur geheiratet werden durfte, wenn man ein Haus hatte. Aus Kostengründen hatte man sich Häuser geteilt.
In ihrer unnachahmlichen Art vermittelte Zankl ihr Wissen von eben 1515 bis heute an die interessierten Teilnehmer und sorgte für den ein oder anderen Lacher. Gerade die etwas „Älteren“ konnten mit den Begriffen und Bezeichnungen Erinnerungen verbinden. So zum Beispiel mit dem „Wasserthorfärberhaus“, besser bekannt als Frühlingsgarten. Hier wurde bei einem „Purl“ (einer Partie) Kegeln die Freizeit verbracht. Die Kinder konnten sich durch das Aufstellen der Kegel 5 Pfennig verdienen. Stammgäste waren dort der „billige Jakob“ oder auch ungarische, chinesische oder japanische Händler. Für die Hausmusik war Familie Diepold bekannt.

Weiter ging es zum heutigen Spitalplatz. Dort war früher das Bürgerspital, später das Krankenhaus beheimatet. Im Jahr 1955 wurde das Gebäude, das übrigens alle Stadtbrände überstanden hatte, in Vorbereitung auf ein Stadtjubiläum wegen „Hässlichkeit“ abgerissen.

Im weiteren Verlauf wurde über Berufe von damals berichtet, die auch in Zusammenhang mit den Hausnamen stehen, von denen einige aufgezählt wurden. Schwarz- oder Schönfärber oder Seifensieder wurden genannt. Letzteren Beruf übte ein gewisser Michael Kern aus, der aber in keinem Zusammenhang mit der Kernseife steht, was Bärbel Zankl mit einem Augenzwinkern erzählte.

Ein weiterer Anlaufpunkt war der Eibweg. Hier zeigte sich Zankl enttäuscht, da keines der Häuser von damals mehr vorhanden sei. Der weitere Weg führte über den „Bürgersaal“ zur letzten Anlaufstelle, dem Knabenschulhaus in der Schulstraße das 1875 erbaut wurde. Über den „Hirtweiher“ führte der Weg für die Teilnehmer nach der mehr als 90minütigen Führung ins Sportheim. Dort hatte Barbara Ruf-Troppmann mit ihrem Team angerichtet. Bei Glühwein und Bratwurstsemmel ließen die DJK’ler einen gelungenen Tag ausklingen.

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